Die Träne Indiens - Sri Lanka

Über Sri Lanka habe ich schon viele verschiedene Meinungen gehört. Die einen waren total begeistert und die anderen weniger. Sri Lanka – die Träne Indiens - das Land der Ayurveda, der Tee-Plantagen und der vielen Nationalparks. Wer möchte denn nicht auch einmal dorthin? Ich war im Juni dort, natürlich wieder alleine und möchte Dir hier meine Erfahrungen erzählen.

 

Ich bin von Singapur am Nachmittag in Colombo gelandet. Meine erste Unterkunft war in Negombo, was vom Flughafen schnell zu erreichen ist. Gleich beim Aussteigen kommen die Taxifahrer auf Dich zu und ich habe natürlich direkt eines genommen, da ich möglichst schnell und einfach zur Unterkunft wollte. Was mir von Anfang an aufgefallen ist, dass die srilankischen Männer ein wenig flirtlustig sind. Nachdem ich den Taxifahrer abwimmeln konnte, bin ich erst einmal in meine Unterkunft und später mit dem Tuk Tuk in die Stadt um ein wenig zu essen. Beim Tuk Tuk Fahrer dann das gleiche – er ist durch sehr dunkle, schmale Straßen gefahren und hat die meiste Zeit versucht mit mir zu flirten.

 

Negombo - Kandy - Trincomalee

Aber jetzt erst einmal zu meiner Route: Im vornherein habe ich etwas recherchiert und mich über die Regenzeiten schlau gemacht. In Sri Lanka ist immer auf – entweder der Südhälfte oder Nordhälfte – regnerisch oder sonnig und heiß. Da zu meiner Zeit im Süden die Regenzeit war und mir viele Einheimische geraten haben, nicht noch südlicher als Negombo zu fahren, habe ich mich entschlossen den Weg Richtung Trincomalee an den Strand zu machen.

 

Am zweiten Tag bin ich dann mit einem der vielen Busse nach Kandy. Kandy liegt ziemlich in der Mitte von Sri Lanka und ist bekannt für seine Teeplantagen und der Pinnawalla Elefanten Auffangstation. Kandy ist etwas höher gelegen und da können die Temperaturen schon einmal auf 20-24 Grad sinken und es regnet viel. Also sollten die lange Hose und die Regenjacke nicht im Gepäck fehlen. Die Busfahrt von Negombo bis nach Kandy dauert rund 4 Stunden und keine Sorge, es wird eine kleine Pause eingelegt um auch mal aufs Klo gehen zu können. Ich würde Dir empfehlen eine Packung feuchte Tücher mitzunehmen, da die Toiletten..ja..mehr Plumpsklos sind und Du keine Möglichkeit zum Händewaschen hast. Falls Du vor hast als Frau alleine nach Sri Lanka zu reisen und Du nicht vor hast im Süden zu reisen, würde ich Dir raten, genügend lange Klamotten einzupacken und ggfs einen Ehering. Aber dazu später noch mehr. Der Süden ist bekannt für seine tollen Strände und Nationalparks und viele fliegen nach Sri Lanka um den Süden zu bereisen. Somit ist diese Gegend natürlich auch touristischer und viele der Einheimischen können sogar schon deutsch. Da ich nicht gerne in so touristische Gegenden reise, habe ich lieber den Norden der Insel in Betracht gezogen. Und damit habe ich auch einen echten Eindruck von Sri Lanka erhalten und nicht den, der nur für die Touristen gemacht ist.

 

Pinnawalla Elefanten Auffangstation

Also erst einmal von Negombo nach Kandy und direkt am nächsten Tag einen Ausflug zum Pinnawalla. Eine Auffangstation für Elefanten, welche entweder Waisen beherbergen oder Elefanten, die aus anderen Gründen nicht alleine in der Wildnis leben können. Ob man das jetzt gut heißen soll oder nicht, ist die Frage. Der Hintergedanke daran ja, mit Sicherheit, aber wofür ich dann kein Verständnis habe ist, wenn die Tiere angekettet sind und alles eine Touristen-Attraktion ist. Es gibt einen bestimmten Stundenplan. 3 Mal am Tag bekommst Du die Möglichkeit für eine Stange Geld ca 10 Sekunden einen Babyelefanten mit Milch zu füttern, danach kannst Du für genauso viel Geld die ausgewachsenen Elefanten eine Minute mit Obst füttern. Anschließend werden 2x am Tag die Tiere zum Fluss geführt, damit sie sich dort baden können.  Klar – es war toll, diese Tiere zu sehen und das bekannte Bild der Tiere im Fluss kennt ja auch jeder. Aber wenn die Tiere in einem Betongebäude angekettet sind und schwere Eisenketten auch um den Hals tragen müssen, hört mein Verständnis auf.

Zu dem würde ich das so niemanden empfehlen und würde natürlich auch kein zweites mal mehr Geld dafür bezahlen.

Am Abend bin ich ein wenig durch die Innenstadt von Kandy geschlendert und mir ist aufgefallen, dass kaum Frauen auf den Straßen sind. Jeder Obststand, jedes Restaurant, jeder Schmuckverkauf wird von Männern geleitet. Gerne läuft Dir auch mal ein Mann hinterher und möchte mit Dir reden. Dunkle Seitengassen würde ich Dir damit nicht empfehlen. Zum Essen bin ich abends auch tatsächlich im Pizza Hut gelandet, da mir die anderen Restaurants nicht so hygienisch vorgekommen sind und ich mir dachte beim Pizza Hut kann man nicht viel falsch machen. Das Essen in Sri Lanka ist grundsätzlich etwas schärfer angehaucht. Somit auch die Lasagne beim Pizza Hut. Am Tag danach bin ich wieder mit dem Bus weitergefahren. Diesmal aber von Kandy nach Trincomalee – das sind rund 6 Stunden. Trincomalee habe ich mir mal 3 Strandtage gegönnt und habe mich wirklich mal entspannt und bin nicht durch die Gegend gefahren und habe das Land erkundet. Es war unglaublich heiß – auch wenn Dir die Wetter-App „nur“ 30 grad anzeigt, sind es gefühlt um die 39 Grad. Ein wenig nördlicher von Trincomalee liegt der Nilaveli Beach, auch ein sehr toller Strand, wo auch wirklich wenige Leute waren. Aber dafür ist der Trubel rund herum natürlich auch nicht groß. Falls Du also lieber den Trubel suchst, den wirst Du in Trincomalee nicht finden. Nach drei Tagen habe ich mich wieder auf den Weg zurück gemacht.

 

Ella habe ich tatsächlich ausgelassen, die Zugstrecke soll zwar super toll sein, aber die Fahrt dauert 7 Stunden und ich muss ehrlicherweise gestehen, dass ich dann zu diesem Umweg keine Lust mehr hatte, schon wieder so lang im Zug oder Bus zu sitzen. Also bin ich wieder zurück nach Kandy und von dort wieder nach Colombo. Doch von Kandy nach Colombo habe ich diesmal statt Bus den Zug gewählt. Ich habe leider im Bus die Erfahrung gemacht, dass die Männer es doch gerne ausnutzen, Dir mal etwas näher zu sein, da die Busse doch recht eng sind. Der Bus ist teilweise durch sehr arme Gegenden gefahren und man hat einmal die andere Seite, evtl die unbekannte Seite von Sri Lanka kennengelernt. Natürlich,  Sri Lanka ist kein reiches Land, aber diese Ecken die ich gesehen habe, gehen einem dann doch sehr nah. Ich habe in der Tat in Sri Lanka gar nicht so viel unternommen, da ich mich grundsätzlich nicht so wohl gefühlt habe. Die Männer waren sehr aufdringlich und haben eigentlich ständig mit mir geflirtet. Kurze Sachen konnte ich bis auf am Strand nicht anziehen, da sie gleich wieder ein Chance gewittert haben. Abends raus zu gehen, würde ich Dir als Frau alleine nicht raten.

 

Um es ehrlich zu sagen, würde ich als Frau nicht noch mal ein zweites Mal alleine nach Sri Lanka fahren. Die Männer dort sind schon sehr indisch und versuchen immer ihr Glück bei der Frau. Ich möchte nicht sagen, dass alle Männer so waren – auf keinen Fall – aber es waren im Vergleich zu anderen asiatischen Ländern ein absoluter Gegenpol. Viele haben sich auch einfach nur mit mir unterhalten und waren interessiert, aber bei vielen war es sehr offensichtlich, dass sie ihr Glück versuchten.

 

Fazit

Somit würde ich keiner Frau raten alleine Sri Lanka zu bereisen. Sofern Du natürlich Deine eigenen Erfahrungen machen möchtest, nimm Dir lange Hosen und Shirts mit und ggfs einen Ehering, dann solltest Du Deine Ruhe haben.

 

Aber ist das nicht einer der Gründe, warum wir reisen? Es gibt so viele Länder auf der Erde, da kann uns natürlich nicht jedes gefallen. Das eine Land gefällt uns mehr, das andere eben weniger. Und wenn wir es nicht bereisen und ausprobieren, werden wir es nie erfahren, ob es uns gefällt oder nicht. Ich rate es immer jedem, seine eigenen Erfahrungen zu machen. Vielleicht hatte ich einfach nur Pech. Also möchte ich Dir nur meine Erfahrungen weitergeben, damit Du es im Hinterkopf behalten kannst, wie es ggfs auch sein kann. Wenn Du ein paar ungeschriebene Regeln beachtest, sollte Dir nichts passieren.

 

Deine Sabrina

 

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Kommentare: 1
  • #1

    Rita (Donnerstag, 07 März 2024 18:17)

    Du sagst, dass du den echten, nicht touristischen Eindruck von Sri Lanka haben willst. Das was du beschreibst ist aber absoluter Alman Tourismus. Reisebegleiter, Pizzahut, zu unhygienisch, wahrscheinlich einfache, vom Tsunami noch nicht erholte Farmerhäuser mit schrecklicher Armut verwechselt... Ja die Gassen sind fast immer eng und dunkel, da kann ja der Fahrer nichts für. Ich könnte jetzt mit noch viel mehr anfangen. Ich würde dir empfehlen, dich wirklich Mal unter einheimische zu mischen. Ich habe bei Locals gewohnt, auch in sehr sehr einfachen Häusern. Jeden Tag neue
    Menschen kennen gelernt, bei ihnen privat oder in sehr einfachen Imbissen gegessen, hab mich nachts auf dem Motorrad durch Negombo fahren lassen, ich hab mir sogar einmal ne Wunde von jemandem am Straßenrand behandeln lassen und lebe noch. Das ist Sri Lanka und keine